Hypnose - Trance - Imagination
Traum - Tagtraum - Phantasie - Katathymes Bilderleben
Es geht bei der Hypnose um nicht-direktive , d.h. nicht-autoritäre Formen der Suggestion., also um indirekte oder sanfte Einladungen dazu, sich zu einem Thema dem inneren Fluss spontaner Bilder, Gefühle und Gedanken zu überlassen und von den hilfreichen Angeboten des Unbewussten zu profitieren. Hier verlassen wir vorübergehend die Ebene jenes Verstandes, der uns monate- oder jahrelang bei der Lösung eines Problems hat im Kreise drehen lassen (erfolgloses Grübeln / Kraft zehrendes Wiederholen falscher Lösungsstrategien/ Sich-fest-Beißen bei Versuchen einer Konfliktlösung / Steckenbleiben in einer mentalen Sackgasse / Kultivierung von Selbstbetrug).
Albert Einstein
Trancezustände sind nichts Exotisches. Tagtäglich haben wir es damit zu tun: in unseren Träumen und Tagträumen, beim Phantasieren, beim Musikhören, beim Lesen eines Gedichtes, bei einem berührenden Film, im Ausnahmezustand einer schweren Krankheit, beim Lauschen einer Trommel, bei tiefer Trauer, beim Joggen, in einer aufregenden Liebesnacht, beim Tod eines lieben Menschen usw. Hier geht es um Alltagstrance.
Bei ungelösten Konflikten, dauerhaften Problemen, psychosomatischen Leiden, Suchtverhalten oder Verhaltensstörungen, lang andauernden Zuständen von Verwirrung oder Unentschiedenheit sprechen wir von negativer Trance oder Problemtrance ( „außer sich sein“/ „ich weiß nicht ,was ich will“/ Verwirrung / Erstarrung).
Bei einer negativen Trance zwingen mich unbewusste, unwillkürliche oder ungewollte Impulse dazu, etwas zu tun oder etwas auszuleben, was ich von meinem Verstand her ablehne (ich bin nicht „Herr/Frau im eigenen Haus“ / Fremdbestimmtsein / Opfergefühl). Etwas in mir zwingt mir ein Verhalten auf, für das ich mich schäme oder unter dem ich leide.
Wir unterscheiden:- Alltagstrance
- Problemtrance / negative Trance / Symptomtrance
- Lösungstrance / positive Trance / Hypnosetherapie
Bei der Hypnosetherapie geht es um die Beeinflussung unbewusster, unwillkürlicher oder ungewollter körperlicher und seelischer Prozesse.
Zunächst wird nicht der Versuch gemacht, das Symptom einfach zu „bekämpfen“ oder zu „beseitigen“, sondern es geht zuallererst darum, das Symptom als wichtige Botschaft zu verstehen und zur Problemlösung zu nutzen. Die Art des Symptoms gibt wertvolle Hinweise darauf, was dem Menschen zu seinem Ganzsein (Heilung) und zu seinem Wachstum fehlt. Wenn das Symptom in seinen Ursprüngen zunächst einmal nicht etwas sehr Nützliches gewesen wäre, also nicht einen tieferen Sinn erfüllt hätte, wäre es kaum zu verstehen, warum es dann derart lange solchen einen Raum eingenommen hat.
Buchtitel:Gunther Schmidt: Liebesaffären zwischen Problem und Lösung
In der Trance werden die unbewussten - vom Bewusstsein (Verstand) übersehenen - Ressourcen zur Lösung des Problems aktiviert. Und es wird deutlich, wo überall in der eigenen Vergangenheit bereits recht erfolgreiche Strategien zur Lösung von Konflikten zur Anwendung gekommen waren. In der Vergangenheit hatten wir immer wieder sehr gute Fähigkeiten zur Problemlösung gezeigt, die dann aber in Vergessenheit geraten oder verdrängt worden sind.
Gerade in Phasen von Depression, Verzweiflung oder Passivität erinnern wir uns nicht mehr an das, wie es uns schon einmal sehr gut gelungen ist, Probleme zu lösen. Wir haben ein viel größeres inneres Wissen als unser gegenwärtiges Bewusstsein vermutet.
Die in der Hypnosetherapie erfahrenen unterstützenden Suggestionen finden mit der Zeit ihre Ergänzung und Verstärkung durch Methoden der Selbsthypnose (eigenständige Anwendung)
Trance und Tiefenentspannung
- Atmosphäre der Geborgenheit / Stille / geschützter Raum / Suggestionen
- Harmonisierung der Atmung / Atem als intensives Naturerleben / „geordneter Atem in einer ungeordneten Welt“, „sich mit dem Atem verbinden“
- Vermindern der Muskelspannung und des Herzschlags / inneres Loslassen / Sinken des Blutdrucks / Reduktion der Stresshormone / Stärkung des Parasympathikus („Psychosomatik des Nacht“ und der Entspannung)
- Das Bewusstsein (der Verstand) verliert seine Vorherrschaft, bleibt aber weiterhin aktiv. Eindruck, „überwach“, „ganz da“ oder „überkonzentriert“, gleichzeitig aber etwas schläfrig zu sein. Abklingen der Alltagsgebundenheit. Drosselung überentwickelter Kontroll- und Bewertungsbedürfnisse. „Das „Leben da draußen“, Anpassungszwänge, Leistungsnormen , gesellschaftliche Vorschriften oder Tabus verlieren immer mehr an einschränkender Wirkung. Das Über-Ich (Gewissen) , „die innere Meckertante“ oder der „Chor der Moralapostel“ sind vorübergehend beurlaubt (keine Sorge: sie kommen früh genug zurück! )
- Körper, Geist und Seele befinden sich in einem Zustand zwischen Hellwachsein und Schläfrigsein und sind entlastet vom Alltagsstress. Jetzt ist es möglich, psychosomatische oder organische Prozesse durch klärende, regulierende und stärkende Suggestionen zu beeinflussen. Suggerierte Gedanken, Bilder oder Gefühle verändern die physiologischen Abläufe im Körper und die mentalen Prozesse im Gehirn. Die körperlichen, psychischen und geistigen Abwehrkräfte (Immunsystem) können unterstützt oder reaktiviert werden. Eine Verbindung zu den inneren Ressourcen oder zu ungenutzten Energiereserven wird ermöglicht. Die Fähigkeit, positive Vorstellungen in Genesung umzumünzen, wurde im Laufe der Evolution im Erbgut der Menschen verankert. In Jahrmillionen des Überlebenskampfs haben die Lebewesen die Segnungen eines Immunsystems und die Fähigkeiten zur Selbstheilung errungen. Es geht um die Weckung jener Potenziale, die es ermöglichen, sich selbst zu gestalten, sich selbst zu wandeln , sich zu erneuern und gut für sich selbst zu sorgen (Selbstmanagement / Selbst-Liebe/ Salutogenese/ Entdeckung philosophischer und spiritueller Kompetenzen)
- In der Trance: Vorübergehender Vorrang der rechten Gehirnhälfte (Hemisphäre), des Stammhirns, des Mittelhirns und des Limbischen Systems (Amygdala) bei geringfügiger Dämpfung der linken Gehirnhälfte und der Großhirnrinde. Sychronisierung der beiden Gehirnhälften.
Benedetti
Als Vereinfachung
linke Gehirnhälfte Großhirnrinde |
rechte Gehirnhälfe Stammhirn / Mittelhirn/ Limbisches System (Amygdala) |
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eher bewusst |
eher unbewusst |
ja oder nein entweder oder Logik von Ursache und Wirkung |
ja kann auch nein sein sowohl als auch über das einfache Verhältnis von Ursache und Wirkung hinausgehend |
FREUD: Realitätsprinzip |
FREUD: Lustprinzip |
„Die objektive Welt“ Bewusstsein Verstand |
„Die subjektive Welt“ Intuition / Kreativität / Welt der Symbole / Welt des Spielens / Kunst / Kultur / Mystik / Glauben / Spiritualität Archetypen / Urwissen / Unbewusstes /Präpersonales / Transpersonales / Geist das Numinose , das Rätselhafte, das Unbegreifliche |